Ich habe hier Anekdotisch geschrieben. Studien mögen gerne etwas anderes sagen - und da möchte ich auch gar nicht widersprechen.
Wo ich klar widerspreche ist dein Punkt der “positiven Diskriminierung” - Diskriminierung bleibt Diskriminierung. Wenn ich jetzt Männer Diskriminiere um Frauen nach oben zu pushen, dann habe ich halt Männer Diskriminiert. Es wird nicht besser nur weil jetzt wer anders Diskriminiert wird, es bleibt weiterhin falsch.
Ausgleiche sind wichtig, aber nicht durch Diskriminierung. Kollege von mir wurde nicht befördert weil er ein Mann war, obwohl er besser qualifiziert war für die Position und die Beförderung wurde Schlussendlich auch genau so begründet “Mehr Frauen in höheren Positionen, auch bei schlechterer Qualifizierung” - Der Kollege arbeitet jetzt nicht mehr dort wo er war damals. Wenn das andersrum genauso kommuniziert worden wäre hätte es nen Shitstorm gegeben (zurecht!).
Es muss geschaut werden das Frauen klar kommuniziert wird das sie Technische Berufe erstreben können, gerne Hilfsangebote, Schulungen anbieten, in der Schule explizit auf Mädchen zugehen um diese auf Angebote aufmerksam zu machen (Anekdotisch wurde das in meiner Jugend btw auch schon so gemacht) - gleichzeitig aber bitte auch bei den Jungs das diese in die Frauendomänen mehr aufgenommen werden (Hier gab es in meiner Jugend absolut gar nichts). Hilft am Ende beiden, sofern dein Punkt stimmt das Gehälter sinken wenn plötzlich mehr Frauen in einem Beruf arbeiten sowieso. Würde ja bedeuten das wenn mehr Männer in der Pflege arbeiten die Gehälter dort im Schnitt steigen, im Idealfall durch Tarife dann auch bei den Frauen automatisch.
Das du auf Arbeit Diskriminiert wirst ist natürlich scheiße. Meine Freundin arbeitet in einem klar Männer dominierten Umfeld, wird dort aber als vollwertiges Mitglied anerkannt und wird nicht diskriminiert, im Gegenteil, die Leistung wird anerkannt und die Kollegen wollen sie lieber in die Laborleiterrolle bringen als ihre Männlichen Kollegen die schon länger dort arbeiten (Das hängt aber auch einfach am Charakter der anderen Kandidaten, die sind allesamt irgendwie komplett gestört). Mir ist aber bewusst das es sich hier auch um Glück dreht.
Ich hoffe für dich das die Diskriminierung bei dir am Arbeitsplatz sich bessert, ich würde mich aber auch Fragen ob es unbedingt an deinem Geschlecht liegt oder auch einfach an anderen Faktoren. Bei uns ist es auf Arbeit auch so das mein Kollege immer zuerst angeschrieben wird wenn wir eine App fertig gestellt haben und diese in den Support übergeht,denn er war der Entwickler. Dem Kunden ist klar kommuniziert das ich den Support mache und man sich bitte über Ticket oder direkt bei mir melden soll, dennoch gehen die Meldungen grundsätzlich immer an meinen Kollegen. Ich kann hier natürlich nicht dein Arbeitsumfeld abschätzen, das kannst du am Ende natürlich wesentlich besser - will nur sagen das es nicht unbedingt an deinem Geschlecht liegt. Und Falls doch sind deine Kollegen in der kurzen Beschreibung genauso ein Problem wie der Chef und die Kunden, denn hier müssten die Kollegen & der Chef einspringen und klar kommunizieren. Wie auch immer es ist, hoffe ich das es so oder so besser wird.
Dein Punkt bzgl Kinderspielzeug gilt halt auch genauso andersrum, da wird auch den Jungs direkt ein Weltbild aufgedrückt. Es bringt einfach nichts zu sagen das es nur bei Frauen Scheiße ist, die Medallie hat zwei Seiten. Beide werden nicht korrekt behandelt und da muss angesetzt werden, nicht im Blick auf die Frau sondern im Blick auf die Gesellschaft als ganzes. Und ja, das dauert verdammt lange solche Weltbilder zu verändern, afaik Generationen an Zeit. Es ist wirklich noch nicht so lange her das Frauen überhaupt wählen dürfen wenn man mal ehrlich ist (Meiner Großmutter wurde noch vom Mann befohlen was Sie zu wählen hatt…), ich bin froh das wir so weit gekommen sind - für die volle Gleichberechtigung fehlt es aber halt auf beiden Seiten noch massiv und der Prozess wird während unserer Lebenszeit höchstwahrscheinlich nicht abgeschlossen werden können, wenn er denn jemals abgeschlossen werden kann. Bleibt nur am Ball bleiben und nett zu bleiben zu allen Menschen die wir so treffen.
Erstmal muss ich natürlich sagen, dass ich toll finde, dass man hier sachlich über ein so polarisierendes Thema reden kann.
Es muss geschaut werden das Frauen klar kommuniziert wird das sie Technische Berufe erstreben können, gerne Hilfsangebote, Schulungen anbieten, in der Schule explizit auf Mädchen zugehen um diese auf Angebote aufmerksam zu machen (Anekdotisch wurde das in meiner Jugend btw auch schon so gemacht) - gleichzeitig aber bitte auch bei den Jungs das diese in die Frauendomänen mehr aufgenommen werden (Hier gab es in meiner Jugend absolut gar nichts).
Trotz deiner Anmerkung zu Beginn argumentierst du hier im Grunde für eine positive Diskriminierung. Nur, dass du sie in der Schule statt später im Arbeitsmarkt für sinnvoll hälst und da muss ich sagen bin da ganz bei dir - es bringt einfach wenig auf den letzten Stufen der Karriereleiter Frauen zu bevorzugen, wenn das Problem schon viel früher beginnt.
Das Angebot für Mädchen von dem du vermutlich redest ist der Girls Day. Das Problem ist, dass ein paar wenige Aktionstage in der Gesamten Schullaufbahn schlecht gegen die allgegenwärtige Sozialisierung mit traditionellen Geschlechterrollen ankommt. Hier müsste einfach mehr passieren bzw. anders vorgegangen werden.
Es gibt mittlerweile übrigens auch den Boys Day, der speziell soziale Beruf Jungs näherbringen soll. Gleichberechtigung sollte hier natürlich keine Einbahnstraße sein.
Kollege von mir wurde nicht befördert weil er ein Mann war, obwohl er besser qualifiziert war für die Position und die Beförderung wurde Schlussendlich auch genau so begründet “Mehr Frauen in höheren Positionen, auch bei schlechterer Qualifizierung” - Der Kollege arbeitet jetzt nicht mehr dort wo er war damals.
Meine Freundin arbeitet in einem klar Männer dominierten Umfeld, wird dort aber als vollwertiges Mitglied anerkannt und wird nicht diskriminiert, im Gegenteil, die Leistung wird anerkannt und die Kollegen wollen sie lieber in die Laborleiterrolle bringen als ihre Männlichen Kollegen die schon länger dort arbeiten
Meine Kollegen, mit denen ich tagtäglich zu tun hab schätzen mich und erkennen auch Können bzw. meine Leistung an. Nur bei Leuten, die mich nicht kennen wird manchmal - überspitzt gesagt - so getan, als hätte ich meinen Master im Lotto gewonnen.
Dein Punkt bzgl Kinderspielzeug gilt halt auch genauso andersrum, da wird auch den Jungs direkt ein Weltbild aufgedrückt. Es bringt einfach nichts zu sagen das es nur bei Frauen Scheiße ist, die Medallie hat zwei Seiten.
Bei dem kompletten letzten Absatz stimm ich dir absolut zu. Natürlich haben wir eine Menge erreicht. Vor 60 Jahren wäre unvorstellbar gewesen, dass ich überhaupt so einer Arbeit nachgehe. Ich habe nur die Sorge, dass es wegen dem Rechtsruck in der Gesellschaft die nächsten Jahre eher wieder zurück zur traditionellen Rollenverteilung geht.
Ich danke dir für deine Ausführliche Antwort!
Ich habe hier Anekdotisch geschrieben. Studien mögen gerne etwas anderes sagen - und da möchte ich auch gar nicht widersprechen.
Wo ich klar widerspreche ist dein Punkt der “positiven Diskriminierung” - Diskriminierung bleibt Diskriminierung. Wenn ich jetzt Männer Diskriminiere um Frauen nach oben zu pushen, dann habe ich halt Männer Diskriminiert. Es wird nicht besser nur weil jetzt wer anders Diskriminiert wird, es bleibt weiterhin falsch.
Ausgleiche sind wichtig, aber nicht durch Diskriminierung. Kollege von mir wurde nicht befördert weil er ein Mann war, obwohl er besser qualifiziert war für die Position und die Beförderung wurde Schlussendlich auch genau so begründet “Mehr Frauen in höheren Positionen, auch bei schlechterer Qualifizierung” - Der Kollege arbeitet jetzt nicht mehr dort wo er war damals. Wenn das andersrum genauso kommuniziert worden wäre hätte es nen Shitstorm gegeben (zurecht!).
Es muss geschaut werden das Frauen klar kommuniziert wird das sie Technische Berufe erstreben können, gerne Hilfsangebote, Schulungen anbieten, in der Schule explizit auf Mädchen zugehen um diese auf Angebote aufmerksam zu machen (Anekdotisch wurde das in meiner Jugend btw auch schon so gemacht) - gleichzeitig aber bitte auch bei den Jungs das diese in die Frauendomänen mehr aufgenommen werden (Hier gab es in meiner Jugend absolut gar nichts). Hilft am Ende beiden, sofern dein Punkt stimmt das Gehälter sinken wenn plötzlich mehr Frauen in einem Beruf arbeiten sowieso. Würde ja bedeuten das wenn mehr Männer in der Pflege arbeiten die Gehälter dort im Schnitt steigen, im Idealfall durch Tarife dann auch bei den Frauen automatisch.
Das du auf Arbeit Diskriminiert wirst ist natürlich scheiße. Meine Freundin arbeitet in einem klar Männer dominierten Umfeld, wird dort aber als vollwertiges Mitglied anerkannt und wird nicht diskriminiert, im Gegenteil, die Leistung wird anerkannt und die Kollegen wollen sie lieber in die Laborleiterrolle bringen als ihre Männlichen Kollegen die schon länger dort arbeiten (Das hängt aber auch einfach am Charakter der anderen Kandidaten, die sind allesamt irgendwie komplett gestört). Mir ist aber bewusst das es sich hier auch um Glück dreht. Ich hoffe für dich das die Diskriminierung bei dir am Arbeitsplatz sich bessert, ich würde mich aber auch Fragen ob es unbedingt an deinem Geschlecht liegt oder auch einfach an anderen Faktoren. Bei uns ist es auf Arbeit auch so das mein Kollege immer zuerst angeschrieben wird wenn wir eine App fertig gestellt haben und diese in den Support übergeht,denn er war der Entwickler. Dem Kunden ist klar kommuniziert das ich den Support mache und man sich bitte über Ticket oder direkt bei mir melden soll, dennoch gehen die Meldungen grundsätzlich immer an meinen Kollegen. Ich kann hier natürlich nicht dein Arbeitsumfeld abschätzen, das kannst du am Ende natürlich wesentlich besser - will nur sagen das es nicht unbedingt an deinem Geschlecht liegt. Und Falls doch sind deine Kollegen in der kurzen Beschreibung genauso ein Problem wie der Chef und die Kunden, denn hier müssten die Kollegen & der Chef einspringen und klar kommunizieren. Wie auch immer es ist, hoffe ich das es so oder so besser wird.
Dein Punkt bzgl Kinderspielzeug gilt halt auch genauso andersrum, da wird auch den Jungs direkt ein Weltbild aufgedrückt. Es bringt einfach nichts zu sagen das es nur bei Frauen Scheiße ist, die Medallie hat zwei Seiten. Beide werden nicht korrekt behandelt und da muss angesetzt werden, nicht im Blick auf die Frau sondern im Blick auf die Gesellschaft als ganzes. Und ja, das dauert verdammt lange solche Weltbilder zu verändern, afaik Generationen an Zeit. Es ist wirklich noch nicht so lange her das Frauen überhaupt wählen dürfen wenn man mal ehrlich ist (Meiner Großmutter wurde noch vom Mann befohlen was Sie zu wählen hatt…), ich bin froh das wir so weit gekommen sind - für die volle Gleichberechtigung fehlt es aber halt auf beiden Seiten noch massiv und der Prozess wird während unserer Lebenszeit höchstwahrscheinlich nicht abgeschlossen werden können, wenn er denn jemals abgeschlossen werden kann. Bleibt nur am Ball bleiben und nett zu bleiben zu allen Menschen die wir so treffen.
Erstmal muss ich natürlich sagen, dass ich toll finde, dass man hier sachlich über ein so polarisierendes Thema reden kann.
Trotz deiner Anmerkung zu Beginn argumentierst du hier im Grunde für eine positive Diskriminierung. Nur, dass du sie in der Schule statt später im Arbeitsmarkt für sinnvoll hälst und da muss ich sagen bin da ganz bei dir - es bringt einfach wenig auf den letzten Stufen der Karriereleiter Frauen zu bevorzugen, wenn das Problem schon viel früher beginnt.
Das Angebot für Mädchen von dem du vermutlich redest ist der Girls Day. Das Problem ist, dass ein paar wenige Aktionstage in der Gesamten Schullaufbahn schlecht gegen die allgegenwärtige Sozialisierung mit traditionellen Geschlechterrollen ankommt. Hier müsste einfach mehr passieren bzw. anders vorgegangen werden.
Es gibt mittlerweile übrigens auch den Boys Day, der speziell soziale Beruf Jungs näherbringen soll. Gleichberechtigung sollte hier natürlich keine Einbahnstraße sein.
Im Einzelfall ist sowas natürlich blöd - Statistisch gesehen ist es aber oft umgekehrt, dass Frauen bei gleicher Qualifikation schlechter beurteilt werden. Dazu gibt es einige Studien z.B. https://www.wzb.eu/de/pressemitteilung/frauen-werden-bei-der-ausbildungssuche-diskriminiert
Meine Kollegen, mit denen ich tagtäglich zu tun hab schätzen mich und erkennen auch Können bzw. meine Leistung an. Nur bei Leuten, die mich nicht kennen wird manchmal - überspitzt gesagt - so getan, als hätte ich meinen Master im Lotto gewonnen.
Bei dem kompletten letzten Absatz stimm ich dir absolut zu. Natürlich haben wir eine Menge erreicht. Vor 60 Jahren wäre unvorstellbar gewesen, dass ich überhaupt so einer Arbeit nachgehe. Ich habe nur die Sorge, dass es wegen dem Rechtsruck in der Gesellschaft die nächsten Jahre eher wieder zurück zur traditionellen Rollenverteilung geht.