Anscheinend kann ich mich aussuchen, ob ich bei IG Metall oder bei Verdi hingehe. Aber was ist eigentlich das Unterschied ? Ich habe versucht mich da ein wenig einzulesen und beide wirken ziemlich gleich. Ich habe da bestimmt was verpasst also frage ich mal in der Runde. (persönliche Meinungen und Kontroverse nehme ich auch gerne an)
Edith: gibt es sonst andere Gewerkschaften? Sind sie gut?
Und falls das hier nicht gehört, würde ich gerne wissen in welche Community ich lieber fragen soll. Danke !
(Grammatikfehlern braucht ihr nur melden wenn etwas gar kein Sinn ergibt. Ich kann kein Dativ und es ist halt so.)
Da beide Gewerkschaften im Deutschen Gewerkschaftsbund, DGB, organisiert sind, sollte es zwischen ihnen auch keine Konkurrenz oder merklichen Unterschiede geben. Die Zuordnung Deines Betriebs, bzw. Deiner Tätigkeit im Betrieb, zur IG Metall oder zur Verdi sollte eigentlich eindeutig sein. Im Zweifelsfall geh mal zu einem der Gewerkschaftsvertreter (Vertrauensperson) hin und frag nach.
https://www.igmetall.de/im-betrieb/ig-metall-und-verdi-vereinbaren-kooperation
Im Bereich der Softwareentwicklung sind die Zuständigkeiten unklar. Ist aber an sich eh egal, weil sich zu viele Programmierer für zukünftige Millionäre halten, als dass sie sich gegen unwürdige Arbeitsbedingungen und schlechte Bezahlung organisieren würden - die IGM ist ja vor allem deswegen so stark, weil sie in ihren klassischen Branchen so einen hohen Organisationsgrad hat.
Ich dachte ich hätte mein Berufsbezeichnung bei beiden gesehen, mein Fehler. Ich habe anscheinend doch mehr verpaset als ich dachte !
Vergiss die FAU nicht! 😬
@KasimirDD @just_chill Die auch im #Fediverse aktiv ist ;)
Was ist das ? Hättesr du für mich ein Link oder kannst du es mir kurz beschreiben?
Ist eine Anarchosyndikalistische Gewerkschaft, und eine der aktiveren/erfolgreicheren Kleinstgewerkschaften in Deutschland. Ähnlich aufgestellt wären prinzipiell auch die IWW (Industrial Workers of the World), die sich stärker noch internationalistisch, aber nicht explizit wie die FAU in einer anarchistischen Tradition sehen.
Diese Kleinstgewerkschaften haben verständlicherweise nicht die gleichen Mittel, wie DGB-Gewerkschaften. Einer der Gründe sich dort einzuschreiben ist natürlich der ideologische Aspekt, sie sind explizit an Überwindung des Kapitalismus hinter den Lohn- & Arbeitsbedingungsverbesserungen interessiert. Sie können aber auch eine gute Option sein, wenn man ungewöhnlichere Arbeitsbedingungen hat, oder in Bereichen arbeitet, in denen die DGB-Gewerkschaften manchmal zu träge geworden sind.
Für Interessierte:
Genau. Der Wikipedia-Artikel deutet darauf hin, dass sie zur Zeit vor allem dort aktiv ist, wo es bei der Implementierung der eigentlich gesetzlich verankerten Arbeitnehmerrechte (noch) ganz gewaltig hakt. Wo die Bildung von Betriebsräten von der Geschäftsleitung sabotiert wird, ist eine Gewerkschaft, die derartige feste Strukturen ablehnt und in ihrer Funktionsweise darauf ausgerichtet ist, m.E.n. die richtige Waffe im Arbeitskampf.
Ja, das ist nochmal besser ausformuliert, was ich im Kopf hatte, mit dem kurzen Beisatz “in Bereichen arbeitet, in denen die DGB-Gewerkschaften manchmal zu träge geworden sind.” Das ist auch wirklich ernst gemeint, in solchen Betrieben/Umständen können solche aggressiveren, “unregulierteren” Aktionen und Organisationen oft deutlich mehr reißen.
Ich wollte Dir da auch in keiner Form widersprechen, sondern nur ergänzen, dass wie Du es auch geschrieben hast, beide Formen der Organisation ihre Berechtigung haben. Je nach Organisationsstruktur passt die Eine oder die Andere besser.
Danke !
Danke !
In der Regel hängt es von der Branche ab. Die Gewerkschaften des DGB haben die Branchen “aufgeteilt”, IG Metall vertritt idR Industrie, Ver.di Dienstleistungen, IG Bau was der Name sagt etc. DGB ist so ein bisschen der “Standard” und wenn du nach einer großen Gewerkschaft suchst, bist du bei deren Kontaktformular richtig, die vermitteln dich an die passende.
Die hier schon genannte FAU ist dagegen branchenübergreifend und für alle offen, da wird man beim lokalen Syndikat Mitglied. Es gibt in der FAU aber auch Vernetzung zu bestimmten Branchen. Sie haben einen anderen Ansatz und setzen eher auf bottom up, Selbstorganisation und Perspektive über ein bisschen bessere Bedingungen hinaus.
Sehr übersichtlich und verständlich, danke !
Wenn ich es richtig gelesen habe, machst du es von der Berufsbezeichnung abhängig?
Du könntest noch versuchen in Erfahrung zu bringen, ob dein Betrieb bereits Betriebsvereinbarungen oder Tarifverträge geschlossen hat, das passiert nur mit einer Gewerkschaft, dieser solltest du auch eher beitreten.
Der DGB (Dachverband von IGM und ver.di) hilft dir auch gerne per Kontaktformular die richtige Gewerkschaft zu finden. https://www.dgb.de/mitmachen/mitglied-werden/
Ja, ich habe offensichtlich keine Ahnung !
Mein “Betrieb” ist 5 Menschen groß und ich bin mir ziemlich sicher, dass es von hier aus kein Kontakt zur Gewerkschaft gibt. ich probiere mal den Kontaktformular, danke.Mit 5 Menschen seid ihr bereits berechtigt einen Betriebsrat zu gründen. Das wäre der nächste logische Schritt. Da du scheinbar gerne Intiative ergreifst, könntest du dich aufstellen lassen und von den anderen Beschäftigten wählen lassen. Eine Gewerkschaft würde dich bei diesem Prozess unterstützen.
Als Betriebsrat darfst du auch nicht mehr so einfach gekündigt werden und darfst dich während deiner Arbeitszeit für die Interessen der Menschen in deinem Betrieb einsetzen.
Ehrlich gesagt ich glaube das wäre mir zu aufwändig, ich bin faul. Und es läuft ehrlich gesagt nicht schlecht hier, die Leitung bemüht sich schon, dass jeder gehört wird und ein angenehmes Arbeitsplatz hat (außer beim Thema infektionsschutz). Ich möchte vor allem ein Ansprechtpartner außerhalb der Arbeit haben, ich brauche es aber nicht dringend. Aber ich behalte es im Hinterkopf, für den Fall, dass ich aufhöre, faul zu sein.
Dein Beitrag und das Thema Gewerkschaften passt besonders in die Community !@arbeitsleben@feddit.org beziehungsweise /c/Arbeitsleben, finde ich.
Stimmt, danke sehr !
Verdi sehe ich öfter als IG Metall bei antifaschistischen Protesten, bspw Riesa. Das wäre für mich ein Pluspunkt
