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Cake day: June 15th, 2023

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  • Ja, ergibt definitiv Sinn, wenn es zeitlich passt. Es ist auch absolut üblich, bei mehreren Therapeuten in die Sprechstunde zu gehen. Es gibt ja nicht nur verschiedene Therapeutenpersönlichkeiten, sondern auch verschiedene Therapieverfahren (z.B. kognitive Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologische Psychotherapie, unter anderen), die mehr oder weniger gut zur eigenen Persönlichkeit und zum eigenen Problem passen.

    Gerade in der Sprechstunde geht es ja erstmal hauptsächlich darum, dass du dich vorstellst und schilderst, worum es geht, und der Therapeut sich und sein Verfahren vorstellt, und ihr guckt, ob das zusammenpassen könnte. Alles noch relativ unverbindlich. Und auch danach würde es (wenn ein Therapieplatz frei ist) erstmal mit den sog. “probatorischen Stunden” weiter gehen, wo nochmal genauer geschaut wird, was das Problem ist, wie es sich äußert, sich deine Biographie angeguckt wird - alles Informationen, mit denen der Therapeut dann die weitere Therapie planen kann. Parallel wird da auch die Beziehung zum Therapeuten weiter aufgebaut und gefestigt, man lernt sich halt besser kennen. Und erst danach kommt dann die “eigentliche” Psychotherapie, wo’s dann an die Arbeit geht, und für die der Antrag an die Krankenkasse gestellt werden muss.

    Einziges Caveat: wenn es für dich sehr belastend sein sollte, deine Problemlage anderen Menschen zu schildern, oder auch generell mit neuen Menschen zu sprechen, kann es natürlich passieren, dass du nach dem ersten Termin eigentlich schon durch bist, und dir der zweite kurze Zeit später zu viel werden könnte. Das weißt du aber am besten selber!


  • Ich sekundiere, dass du hinfahren solltest - Terminservicestelle funktioniert in der Regel, auch ohne Bestätigung von der Praxis. Die Termine, die dort vergeben werden, werden meines Wissens nach von den Praxen zur Servicestelle als frei hingemeldet, und die kriegen dann wieder bescheid, wenn der Termin vergeben wurde, um sich drauf einzustellen.

    Ich versteh aber auch, dass du dich rückversichern möchtest, vor allem bei dem Fahraufwand. Es ist aber leider tatsächlich so, dass wegen der extremen Überlastung der Therapie-Praxen (habe ich dir bei deiner letzten Frage ja schon beschrieben) der Service für noch nicht aufgenommene Klienten meistens absolut minimal ist - d.h. keine Rückrufe, keine Mail-Bestätigungen, kaum Telefonsprechzeiten, AB nur für schon aufgenommene Klienten. Das ist weder schön noch emotional förderlich für die Therapie-Interessenten, aber eine Psychotherapeutin, die ich privat kenne, hat mir bestätigt, dass es ihr zwar sehr unangenehm ist, das so zu handhaben, aber einfach absolut nicht leistbar ist, das neben der Vollauslastung auch noch anzubieten, weil sie dann 12 Stunden Tage hätte, von denen 4 unbezahlt wären. Und Sprechstundenhilfen, die das übernehmen gibt es auch eher selten in der Psychotherapie, selbst bei psychotherapeutisch tätigen Ärzten. Dafür ist das Feld auch einfach i.d.R. nicht lukrativ genug, außer man hat z.B. über Gutachtenstellung noch einen Nebenverdienst oder eine gut laufende Gemeinschaftspraxis.

    Will sagen: dass du da keinen erreichst, ist nicht persönlich, und hat auch nichts mit Desinteresse aufseiten der Ärztin zu tun. Das sind in aller Regel Finanz- und Sachzwänge und Überlastung. Das Terminvergabesystem funktioniert aber trotzdem gut genug, um zum Termin zu fahren.

    Noch positiver Erfahrungsbericht für die Hoffnung: Ich habe letztes Jahr nach 9 Monaten intensiver Therapieplatzsuche (war krankgeschrieben, hatte also auch nicht viel anderes zu tun) über den Terminservice tatsächlich nicht nur ein Erstgespräch, sondern auch einen freien Platz, der auch noch gut passte, gefunden. War Glück und Timing, aber es kann funktionieren.

    Viel Erfolg! :)


  • Zur Grundfrage: es ist so, dass die Zahl der Kassenzulassungen für Psychotherapeuten eigentlich seit den 90ern nicht signifikant erhöht wurden, die Nachfrage nach dieser Behandlungsform seitdem aber exorbitant gestiegen ist, was schon mal einen grundlegenden Mangel in der Versorgung bedeutet. Wenn du zusätzlich in den letzten 3 - 4 Jahren begonnen hast zu suchen, hast du leider die Pandemie-Arschkarte gezogen - durch diese Krisenzeit (und die folgenden Jahre, die ja auch eher tense waren/sind) mit ihren vielfältigen Belastungen sind viele psychisch vorbelastete, aber eigentlich zurechtkommende Menschen wieder behandlungsbedürftig geworden, und viele neu Erkrankte dazugekommen, vor allem junge, die es ohne die Krise vielleicht auch ohne Therapie geschafft hätten. Die Therapieplätze bleiben aber leider weiter gleich viele, und der Mangel ist gerade extrem verschärft.

    Aber die wichtigere Frage ist die zu Möglichkeiten der Beschleunigung. Hinweise, die ich noch nicht gesehen habe:

    Grundlegend haben die meisten Therapeuten eine Telefonsprechstunde für Therapieanfragen, die sie auf dem AB oder ihrer Website (wenn sie eine haben) kundtun. Wenn nicht, dann den Hinweisen folgen und 5 - 10 Minuten vor der vollen Stunde anrufen, das ist die Zeit zwischen den einzelnen Sitzungen. Und - tendenziell öfter anrufen als weniger oft. Unterstreicht die Dringlichkeit und erhöht die Chance, dass man durchkommt. Zurückgerufen wird man in der Regel nicht, das ist nichts Persönliches, dafür ist einfach nicht die Zeit da.

    Ansonsten: einen Blick auf die Liste der Therapeuten mit Kassensitz von der örtlichen kassenärztlichen Vereinigung behalten. Wenn dort jemand neu auftaucht, dann für gewöhnlich weil er einen alten Kassensitz übernommen hat oder in einer Praxis mit Kassensitz neu angestellt wurde. Ein “neuer” Therapeut (öfter haben die vorher schon einige Jahre oder Jahrzehnte praktiziert, nur ohne es bei den Kassen abrechnen zu können) hat oft noch keinen vollen Patientenstamm und hie und da noch ein Plätzchen frei.

    Psychiatrische Institutsambulanzen. Die sind meistens an eine Psychiatrie angegliedert um die Weiterversorgung der entlassenen Patienten zu sichern, man kann aber auch “von außen” kommen. Großer Vorteil: man hat meistens gleichzeitig Zugang zu einer psychiatrischen UND psychotherapeutischen Behandlung, sollte man beides brauchen (z.B. um Antidepressiva verschrieben zu bekommen). Nachteil: wie schon erwähnt, die sind teilweise auch voll im Moment.

    Ausbildungsambulanzen. Die gibt es in den meisten größeren Städten. Dort werden künftige Psychotherapeuten ausgebildet, die sehr viele supervidierte Praxisstunden absolvieren müssen, um ihre Approbation zu erhalten. Die Behandlung kann wie mit Kassensitz abgerechnet werden. Nachteil: Es SIND Therapeuten in Ausbildung, es kann also schonmal vorkommen, dass es eine gemeinsame Lernerfahrung gibt, um den besten Weg zu finden. Vorteil: Man wird nach neuesten Standards und Protokollen behandelt (die PT-Auszubildenden in Praxisstunden haben die Theorie und Psychiatrie-Praktika bereits absolviert), kann bei Universitäts-angegliederten Zentren an Studien zu neuen Hilfsbehandlungen teilnehmen, und man kann sich sicher sein, dass nochmal ein erfahrener Supervisor sein Auge drauf hat, was in der Therapie fachlich passiert, ist also doppelt abgesichert.

    Außerdem: Psychotherapeuten ohne Kassensitz haben für gewöhnlich freie Plätze. Wenn man kann, kann man dort selbst zahlen, kostet so ca. 80 - 100 Euro pro Stunde. Für gewöhnlich sollte man je nach Problemlage und Therapieart mit 25 über 60 bis 90+ h rechnen, meistens einmal wöchentlich, bei Psychoanalyse in der Hochphase eher 3 mal wöchentlich. Die Summe ist happig, aber kann es natürlich wert sein.

    Es gibt aber auch theoretisch und unter bestimmten Voraussetzungen eine gesetzliche Regelung zur Kostenübernahme einer solchen, wenn man bei Therapeuten mit Kassensitz keinen Platz gefunden hat. (Infos z.B. unter https://www.therapie.de/psyche/info/fragen/wichtigste-fragen/psychotherapie-kostenerstattung/) Die Krankenkassen tendieren im Moment dazu, zu versuchen, sich aus der Kostenübernahme herauszuschlawinern, deswegen sollte man die Nachweisführung wirklich gewissenhaft machen. Insbesondere auch unbedingt (wie in der Info erwähnt) die Terminservicestelle anrufen und sich einen Sprechstundentermin geben lassen, UND bescheinigen lassen, dass (wenn es so ist) man eine Therapie braucht, es aber dort keinen freien Platz gibt. Dazu sei aber erwähnt, dass es durchaus passieren kann, dass man da an einen freien Platz gerät - leider auch Glückssache. Wenn man den Antrag stellt und er abgelehnt wird, unbedingt Widerspruch einlegen, auch wenn es Kraft kostet.

    Ein letzter Hinweis: bei aller Beschwerlichkeit der Therapieplatzsuche, wenn du endlich bei einem Therapeuten sitzt, und du fühlst dich unwohl, er ist dir unsympathisch oder ihr habt große Probleme, euch zu verständigen bzw. zu erfassen, was der andere meint, oder irgendwas in der Richtung, dann tu dir den Gefallen und schau dich trotzdem weiter nach jemand anderem um. Ein sehr großer Teil der Wirksamkeit einer Therapie ist eine positive, vertrauensvolle Beziehung zum Therapeuten. Wenn die (z.B. aus zwischenmenschlichen Gründen) nicht möglich ist, wird auch die Therapie nicht so sehr viel bringen.

    Viel Erfolg, und Alles Gute!




  • There’s a difference between signalling the brain to release its own dopamine and taking external dopamine. (Important note: All of this is a simplification, I am not an expert!)

    The first could be done with drugs (legal and illegal) or other dopamine-stimulating activities with instant rewards, and it absolutely has the ability to change our reasoning (like “Oh yeah, I’ll definitely feel better if I sit motionlessly for hours scrolling memes I don’t even find that funny, and should not, as logic and knowledge dictates, maybe go outside and move my body a little, because that won’t feel as good (doesn’t release as much dopamine)”). So here, the answer is yes, totally. Which is why for example ADHD medication tries to effect an easier release of dopamine to make it easier on the brain-carrier to make different choices, away from instant reward towards delayed gratification.

    For the second thing - dopamine’s precursor, L-Dopa, is the straightest way to actually add more dopamine to the brain (since dopamine itself can not pass the blood-brain-barrier, but L-dopa can and is then synthesized into dopamine), which is done in Parkinson’s patients and helps them tremendously. Interestingly however, if you overdose it, you can fall into a drug-induced psychosis, a state in which one could argue that logic and reasoning are indeed affected, so that’s another yes, but not in the way you mean, I think.

    In conclusion, brain neurotransmitter chemistry is pretty complicated, but interesting, and the answer to the question if changing something about it will lead to different ways of thinking is very often yes, which is why medicine is doing it :)


  • 4-5 / 0-1 / 4-5 / 0-1, repeated for at least 1 minute, better 5 minutes or more. (not too deep or light-headedness can happen)

    This is resonance frequency breathing (at round about 0,1 Hz) which maximizes heart rate variability and activates the baroreflex (blood pressure). It’s usually used with a HRV biofeedback device to find the best individual breathing frequency, but it’s not strictly necessary. Just find the speed around these marks that feels good (without feeling like you’re out of breath or getting dizzy). Breath into your belly.

    There’s tons of studies for its effects, but mostly it activates your vagal control, and thus tones down anxiety, can help with depression and PTSD symptoms when done regularly, and also helps with high blood pressure, can make recovery after heart surgery easier, is used in professional sports, may help with IBS etc. Look for papers on “HRV biofeedback effects”, if you’re interested.

    The most immediate effect I personally have is feeling both more relaxed and more alert, similar to after meditation.



  • Anfang 30, in Ostdeutschland geboren, aufgewachsen und weiter dort (wenn auch anderes Bundesland) - und hab mich nie Ostdeutsch gefühlt, bis ich studieren gegangen bin und das erste Mal wirklich intensiv “Westdeutsche” meines Alters getroffen habe. Da musste ich mir dann eingestehen, dass meine Lebensrealität und was ich für “normal” halte, sehr von der DDR-Vergangenheit der mich erziehenden Generationen (Eltern, Großeltern, Lehrer, Erzieher), der Wende und ihren Nachwehen geprägt waren.

    Ich empfehle in diesem Zusammenhang das Buch “Nullerjahre” - die Spezifika sind auf vielen Ebenen anders, aber in dem beschriebenen Lebensgefühl der nächsten Generation nach den Wendekindern hab ich mich sehr wiedergefunden.




  • I was in a very similar position during 2022. It’s a perfect burnout recipe, chronic stressors everywhere and no power to change them. I could feel it building, but was still able to work and the personal stakes were high, so I wanted to make it to the end (which would have been in early 2023). I didn’t. I had a break-down in fall, I couldn’t do anything anymore (no focus, no energy, really bad memory, lots of mistakes at work). I took sick leave and have been in recovery since, and still don’t feel really alright. I have met people who went further than me and have done themselves really bad, and even physical damage doing so - psyche and body feel different, but they are parts of the same organism, and to overtax one is to overtax the other.

    In no way was it worth it. I would have chosen differently if I had known what the later stages of burnout felt like.

    I really mean it - if it’s in any way feasible and you’ve exhausted other pathways to change inside your role, quit before your body does it for you.