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  • Ich hab mir jetzt mal die Auswertung der einzelnen Antworten angeschaut und mir fällt auf, dass es bei vielen Fragen keine Partei mit “rechter” Position gibt.

    Laut diesem Test sind CDU und AfD neutral bei Steuern für Reiche obwohl deren Programme genau diese Einkommensgruppen begünstigen würde. Laut diesem Test stehen CDU und AfD den jetzigen Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen neutral gegenüber, obwohl es aus deren Reihen immer wieder Kritik über diese gibt. Laut diesem Test steht die CDU einem Tempolimit auf Autobahnen neutral gegenüber während die AfD gerade so “eher nicht” dafür ist, obwohl es in beiden Parteien immer deutliche Kritik daran gibt. CDU und AfD sind laut diesem Test auch neutral bezüglich einer stärkeren Regulierung der Mietpreise. Und auch bei der Frage ob sich der Staat aus der Wirtschaft heraushalten soll sind CDU und AfD neutral, obwohl beide immer wieder den Abbau staatlicher Regulierungen fordern. Bei der Frage zur Europäischen Einigung ist die AfD ebenso neutral, obwohl die Partei immer wieder betont, hier maximal wirtschaftlich kooperieren zu wollen und bestehende Bündnisse aufkündigen will.

    Abgesehen vom sonstigen Auffälligkeiten wie Fragestellung und fehlender Gewichtung, scheint die Einordnung der Parteien auch höchst fragwürdig bzw. zeigt es deutlich wie entfernt die Wähler von den Positionen der gewählten Parteien entfernt sind.










  • In einem Artikel von T-Online wurde die Kritik an der Fragestellung gut zusammengefasst:

    An der Darstellung des “Politbarometers” gibt es jedoch Kritik. Die genaue Fragestellung lautete darin: “Bundeskanzler Friedrich Merz hat davon gesprochen, dass es in Deutschland Probleme im Stadtbild gibt. Konkret benannt hat Merz jetzt, dass es Probleme mit denjenigen gibt, die keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus haben, nicht arbeiten und sich nicht an unsere Regeln halten. Was meinen Sie, hat Friedrich Merz mit dieser Aussage Recht oder hat er damit nicht Recht?” Die hohe Zustimmung in der Umfrage bezieht sich also auf Merz’ spätere Präzisierung.

    In der Grafik des “Politbarometers” wird diese Einordnung jedoch nicht aufgegriffen. Stattdessen steht dort: “Aussage von Friedrich Merz zum Stadtbild in Deutschland: Hat er damit Recht?” Der Grünen-Europapolitiker Erik Marquardt sieht darin eine Verzerrung. Auf X schreibt er dazu: “Statt nach der Originalaussage von Merz zu fragen, die tagelang diskutiert wurde, wird in der Umfrage seine späte Rechtfertigung ergänzt. In der Grafik wird das aber gar nicht erwähnt. So geht Framing.” Als Framing wird die Art und Weise bezeichnet, wie Informationen durch bestimmte Formulierungen oder Betonungen einen Deutungsrahmen erhalten, der die Wahrnehmung beeinflusst.

    https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_100969836/zdf-politbarometer-umfrage-mehrheit-stimmt-merz-stadtbild-aussagen-zu.html