Die Unterschiede erklären sich unter anderem daraus, dass viele der oft von Frauen ausgeübten Berufe niedrige Stundenlöhne haben.
Ja, nun…
Die Unterschiede erklären sich unter anderem daraus, dass viele der oft von Frauen ausgeübten Berufe niedrige Stundenlöhne haben.
Ja, nun…
Das heißt wir reden hier nicht davon das Frauen weniger verdienen als Männer sondern das manche Berufe einen geringeren Stundenlohn haben als andere. Das Geschlecht ist dabei nicht relevant. Captain obvious in action.
Das heißt natürlich nicht das es den gender pay gap nicht gibt. Der ist natürlich real aber eben durch andere Faktoren erklärbar.
Jain… Es gibt den gender pay gap welcher einfach nur den Unterschied im Gehalt angibt und es gibt den bereinigten gender pay gap der Berufswahl und Erfahrung mit einschließt. Und beide zeigen eine Benachteiligung der Frauen.
Hier ein sehr gutes Video dazu:
https://youtu.be/_Ta6BH3e97I?si=J8SlvQKWDlueSLSB
Ja der ein ist irgendwas von 18% und wird ständig durchs Dorf geschleift bei der Diskussion. Der andere ist 6% und wird dann gerne nicht genannt, weil ist ja nicht soooooo ein krasser Unterschied. Der 6% ist der sogenannte bereinigte, also der vergleichbare und aussagekräftigere. Als ich das dann mal kapiert hatte, dachte ich mir „ihr Blöden macht hier einen auf Moralapostel - Männer böse, Frauen unterdrückt“ und scheut euch nicht Fakten zu „optimieren“.
Sollen die Frauen doch da arbeiten, wo es viel Kohle gibt. Es hindert sie seit den letzten 20 Jahren keiner daran. Ausser: andere Frauen, ihr Selbstbild und die Unwichtigkeit von Arbeit für Frauen. Tja.
Kein /s, meine ich Ernst. Ich kann das ich Arme, Haushalt ist so schwer und Kinder, nicht mehr hören und gleichzeitig die ganzen Muttis hier gemütlich Mittags spazieren gehen sehen. Dank Homeoffice habe ich jetzt auch die Möglichkeit ein Muttileben zu leben. Ganz gemütlich.
Männer leben „bereinigt“ auch genauso lange wie Frauen. Siehe Klosterstudien. Ob da wohl der Arbeitsplatz sich negativ auswirkt? Aber interessiert ja keinen.
So Rant zu Ende. Haut zu
Da habe ich in manchen Vorlesungen in technischen Fächern Anno 2013 z.T. noch andere Erfahrungen gemacht. Dazu kommen dann nach der Uni Auswahlverfahren in Unternehmen, wo dann doch eher der männliche Bewerber für die Position mit Karriereausblick genommen wird, als die Bewerberin.
Ein weiteres Thema ist weiterhin die Sorgearbeit. Noch immer kümmern sich überproportional, mit knapp 75% v.a. Frauen um Kinder oder pflegebedürftige Angehörige. Wenn man dann nicht noch eben das eine 18 Uhr Meeting mit dem Chef mitmachen kann, weil zu Hause das Abendbrot auf den Tisch muss, dann kann man seine gute Idee nicht mehr präsentieren und der weniger kompetente Kollege macht das Rennen.
Hier war gestern ein Interview mit jemandem von einer “Mittelstands”-Lobbygruppe. Einer seiner Talking points war “wieder mehr Bock auf Leistung, statt nur Work-Life-Balance” Das bedeutet mit den aktuellen Geschlechterrollen auch konkret einen Rückschritt, weil Frauen dann wieder ins Haus delegiert werden, und die Männer mehr Zeit auf Arbeit verbringen sollen. Die Wirtschaft ist weiterhin ein patriachales System.
Und selbst wenn man in der Beziehung alles 50/50 regelt. Sobald man ein Kind haben will, bekommt die Karriere der Frau zwangsläufig allein durch die Zeit der Schwangerscahft und danach einen harten Dämpfer.
Warum? Verstehe ich nicht. Entweder teilt man sich das oder es ist eben doch nicht 50/50, sondern pseudo. Teil der Wahrheit ist dabei auch, dass Frau die Hoheit über die Familie mit dem Mann teilen müsste. Akzeptieren, dass Mann es anders macht als Frau und das nicht schlechter ist. Eventuell aber anders. Das sehe ich in allen mir bekannten Familien nicht so. Und auch bei mir ist es immer wieder ein Streitthema. Mikromanagement ist natürlich der beste Weg für in die Überforderung - auf der Arbeit als auch in der Familie.
Der Mann kann nunmal nicht das Kind austragen und er kann es auch nicht säugen. So eine Schwangerschaft ist körperlich eine harte Belastung
Klar. Aber nicht 3 Jahre lang, wie es ni DE so üblich ist.
Jain, das ist halt ein gewisses Framing, vom Gender Pay Gap zu sprechen und dann im Kleingedruckten den “bereignigten” hinterherzuschieben.
Die Kindergärtnerin ist nicht gegenüber dem Kindergärtner benachteiligt. Die Kindergärtnerin hat auch nicht bis heute umsonst gearbeitet während der männlichen Kollege fürstlich entlohnt wurde.
Naja, das Geschlecht ist insofern relevant, dass Berufe die als typische Frauenberufe gelten deutlich schlechter bezahlt werden. In welche Richtung die Kausalität geht ist nochmal einen genaueren Blick Wert, aber ob jetzt Frauen in schlecht bezahlte Berufe gedrängt werden oder ob der Lohn sinkt weil es ein “Frauenberuf” wird, ist jetzt beides schon eher ein Sexismusproblem.
Soziale Berufe werden allgemein schlechter bezahlt, sind aber ein “Frauenberuf”, weil Männer dort unterrepräsentiert sind. Das sollte vielleicht geändert werden.
Dass die Kausalität nur in Richtung “Frauenberuf, weil viele Frauen im Beruf” geht, würde ich so nicht teilen. Frauen leisten ganz allgemein den Großteil von Pflegeaufgaben (Kinderbetreuung, Kranken- und Altenpflege). Das gilt privat genau wie beruflich. Diese gesellschaftlichen Muster sind so prominent, das man die nicht allein als Effekt natürlich auftretender Unterschiede in beruflichen Interessen erklären kann (die kausale Richtung ist sehr wahrscheinlich auch andersrum).
Find das auch immer interessant, wie das als Begründung angeführt wird, dass es da ja kein Sexismusproblem gäbe. Das Problem liegt halt einfach eine Ebene drüber.
Zum Teil arbeiten Männer auch in Jobs mit höheren Risiken für Unfälle etc.
Wenn dieses Risiko dann finanziell belohnt wird, finde ich das in Ordnung.
Das heißt nicht, dass Frauen teilweise benachteiligt werden, allerdings glaube ich dass das eher selten vorkommt.
Wenn man will dass soziale Berufe mehr Geld bekommen, sollte man sagen, dass soziale Berufe mehr Geld bekommen sollten und nicht, dass Frauen mehr Geld bekommen sollten.
Die Männer in den sozialen Berufen verdienen nämlich genau so wenig.
Vielleicht legen Männer bei der Berufswahl aber auch einfach im Schnitt eine höhere Priorität auf potentielles Gehalt und Aufstiegschancen als Frauen.
Etwas an deinem Kommentar sagt mir, dass du vielleicht nicht viele Frauen mit Kindern in deinem direkten Freundeskreis haben könntest.
Ein möglichliches Problem könnte auch sein das Frauen weniger Aufstiegschancen/Gehaltserhöhungen haben weil sie öfter Teilzeit arbeiten (da sonst keine Zeit für unbezahlte carearbeit) oder bei Gehaltserhöhungen schlicht übergangen werden weil sie gerade zu der Zeit in Schwangerschaftsurlaub/Elternzeit waren
Es ist natürlich echt gemein, dass Angestellte, die weniger arbeiten, schlechtere Chancen auf Beförderung haben.
Ja natürlich. Die Zeit, die man auf Arbeit statt produktiv mit “Netzwerken” verbringt, fördert massiv die Aufstiegschance, ohne dass es Ausdruck der Qualifikation oder überhaupt davor geleisteten Leistung sein muss.
Warum soll Christina, die 30h durchpowert, aber beim Chef vom Chef (der entscheided über den Aufstieg) kaum sichtbar ist, schlechter dastehen? Christian ist eben 40h da, und guckt, dass er noch in der Arbeitsgruppe landet, wo der Chef vom Chef mit drin ist, aber eigentlich eher Kaffekränzchen gehalten wird, weil das Thema sowieso nicht ohne eine Entscheidung aus der Zentrale geklärt werden kann.
Vielleicht sollten wir Care Arbeit staatlich besser vergüten, anstatt Unternehmen zu zwingen weniger Qualifizierte (z.b. Teilzeit, Elternzeit,…) mehr zu bezahlen. Zweiteres ist sowohl national rin Nachteil gegenüber Wettbewerbern ohne Frauen und international sowieso, führt also dazu das Frauendiskriminierung noch attraktiver wird.
Wäre schön wenn das so ist. Leider gibt es schon Studien welche ein anderes Bild zeigen.
Es hat meiner Meinung nach schon Gründe warum sehr wichtige Berufe wie die Alterspflege deutlich weniger verdienen als ich als Informatiker. Ich war während Covid zum Beispiel ganz sicher nicht “systemrelevant”. Und irgendwie sind viele dieser unterbezahlten Jobs meist von Frauen dominiert.