Ich habe auf meinem Trekkingrad, das ich fast ausschließlich als Stadtflitzer nutze, einen Platten und wollte die Gelegenheit nutzen, den breiten Nonameschrott auf den Felgen gleich gegen solide und vor allem schnell fahrbare neue Reifen auszutauschen. Allerdings habe ich zu meiner Überraschung gelesen, dass schmale Reifen gar nicht unbedingt schneller zu fahren sind, weil sie ironischerweise mehr Kontakt zur Straße haben als breite Reifen und dadurch den Rollwiderstand erhöhen und zudem noch mehr Energie erfordern, weil sie zum Hüpfen neigen. Die schmaleren Reifen bringen außerdem durch das geringere Gewicht die für die Stadt besonders wichtige, leichtere Beschleunigung mit. Da ich idR etwa 30km/h fahre und kaum über 35km/h komme, sollte der höhere Luftwiderstand eines breiteren Modells wohl keine allzu große Rolle spielen.
Welche Reifenbreite und welches Modell würdet ihr mir empfehlen?
- Breite Reifen beschde. Fühlen sich langsamer an, weil man mit weniger Druck weniger Vibrationen spürt, sind sie aber nicht wirklich, wie du schon sagst. Am Stadtrad würde ich immer die breitesten Mäntel nehmen, die passen.
- Wenn du nur auf befestigten Strecken fährst brauchts kein Profil, das spart Rollwiderstand un Abrollgeräusch.
- Beim Pannenschutz mMn. so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Wenn man häufig einen Platten hat oder das unbedingt vermeiden will sind unplattbare Reifen Gold wert, wenn nicht sind sie nur schwer und steif.
Konkrete Empfehlungen:
- Continental Contact Urban
- Schwalbe Marathon Efficiency
- Schwalbe Kojak
Der ganz normale Marathon ist aber auch eigentlich nie falsch.
Am Stadtrad würde ich immer die breitesten Mäntel nehmen, die passen.
Meinst du nicht, dass irgendwann mal der Sweetspot überschritten ist?
Wenn du nur auf befestigten Strecken fährst brauchts kein Profil, das spart Rollwiderstand un Abrollgeräusch.
Bei Regen und vor allem Schnee würde mich das aber Grip kosten, oder?
Bei Regen und vor allem Schnee würde mich das aber Grip kosten, oder?
Regen ist kein Thema - Aquaplaning tritt bei Fahrradreifen praktisch nicht auf. Schnee kann ein Thema sein, Eis ist es auf jeden Fall, aber gegen Eis helfen nur Spikes
Nachtrag: Die klassische Eisfalle ist eine eingefrorene Pfütze auf einer ansonsten geräumten Straße.
noch ein Nachtrag: Kauf dir zusätzlich akzeptable Winterreifen mit Spikes, die du von November bis März fährst. Jetzt im Hochsommer sind sie noch billig.
Also wenn man im Fatbike-Territorium ankommt schon irgendwann. Aber wenn ich Platz für 50 oder 55mm hätte würde ich die sofort einbauen.
Beim Thema Regen, Schnee und Eis stimme ich Der_aus_Aux voll zu. Ich würde aber noch einen Schritt weitergehen und die Spikereifen auf ein gebrauchtes Billigrad (also wirklich billig) aufziehen, wenn du den Platz und das Budget dafür hast.
Spikereifen rollen auf nicht-vereister Fahrbahn relativ schlecht und verlieren ihre Spikes. So viel richtigen Winter hat man in den allermeisten deutschen Städten aber nicht, und niemand hat Lust permanent Mäntel oder Laufradsätze zu wechseln. Mit einem “Eis und Schnee”-Rad kann man jeden morgen spontan abhängig von der Witterung entscheiden, was man nimmt.
Super Tipp!
Ich werfe mal den Schwalbe Kojak in den Ring.
Ich hab auf meinem Touringrad jetzt seit 4 Jahren Schwalbe Marathon Plus drauf und seitdem musste ich keinen Schlauch mehr wechseln weil die Reifen alles abhalten. tbh, Reifenbreite kenne ich nicht mehr, weil die Reifen jetzt schon so lange drauf sind dass ich mich nicht mehr damit beschäftigen muss.
Allerdings: 30-35kmh in der Stadt fahre ich nicht. Auf dem Radweg maximal 25, sonst ist man nur eine Gefahr für alle anderen Radfahrer
Der Marathon Plus ist sehr gut in dem, was er machen soll, aber auch das Gegenteil von dem, was OP sucht.
Deshalb habe ich extra noch den Zusatz mit den 30-35 dazu geschrieben, dass ich nicht so schnell fahre
Was war denn bisher drauf? Maulweite der Felge? 28", nehme ich an?
Exakt. Breite der Felge habe ich nicht im Kopf und kann ich jetzt nicht so ohne weiteres prüfen. Sollte aber ja nicht so entscheidend sein, weil auf die Standardfelge schon eine große Bandbreite an Reifenbreiten passt und daher erst Mal der optimale Reifen im Vordergrund steht - danach kann man immer noch nach oben/unten eskalieren bis es auf die Felge passt. Ich vermute, dass der derzeitige Reifen mindestens ein 37er ist.
@Tvkan@feddit.de @Der_aus_Aux@feddit.de Die Felge sagt 622X19C. Damit sollte wohl fast alles draufgehen, oder? Es sind Schwalbe Range Cruiser drauf, ich hab mir nur leider nicht gemerkt welche Größe. 37 oder 47. Ich habe meine Prioritäten ein bisschen geändert, da mir aufgefallen ist, dass ich doch recht viel in Parks unterwegs bin und von daher weniges etwas Profil nicht schlecht wäre. Also doch den Klassiker, der Marathon von Schwalbe oder gibt es noch eine etwas fixere Option?
Der Marathon ist halt pannensicher, wiegt aber dafür auch was und fährt sich vermutlich zäher. Ich bin keine Spezialist für Reifen von Kenda und Continental, die sicher auch was nettes im Programm haben. Da müsstest du das Plenum fragen, was da noch geht.
Irgendeine Pannensicherung ist nach meiner Einschätzung ja in den meisten Reifen eingebaut. Die Frage ist nur, wie viel. Selbst Urban Contact und Kojak, die beide echt schnittig aussehen, haben eine Pannensicherung.
Nein, es gibt auch Schwalbe Reifen, die praktisch keine Pannensicherung haben. Sie geben auf der Webseite immer an, wie sie selbst die Pannensicherheit einschätzen. Mein erster Schwalbe One war nur mit einem zusätzlichen Pannenband tatsächlich als Pendlerfahrrad benutzbar.
Jo mit 19mm Maulweite kannst du jede übliche Größe draufziehen.
Ich mag den Marathon ziemlich gerne, der ist ein wirklich solider Kompromiss, mit dem man am Alltagsrad selten was falsch machen kann.
Tendenziell teurer, pannenanfälliger und weniger langlebig, dafür aber nen Tacken schneller und leichter sind Gravelreifen, da gibt’s alles von relativ grobem Profil bis zu überwiegend dekorativen Mininoppen. Schwalbe hat gerade den G-One Overland rausgebracht, der könnte zu deinem Anwendungsszenario passen, aber mehr kann ich dir zu dem auch nicht sagen.
Ich mag den Marathon ziemlich gerne, der ist ein wirklich solider Kompromiss, mit dem man am Alltagsrad selten was falsch machen kann.
Turns out: Manchmal ist das, was alle machen, halt doch gar nicht so verkehrt und rumoptimieren in die eine oder andere Richtung bringt einen gar nicht viel weiter.
Schwalbe hat gerade den G-One Overland rausgebrach
Der sieht mir doch sehr nach mehr offroad als der Marathon aus und nicht nach weniger.
Sportlich und Stadt könnte ein Fall für die breitesten Conti4Season sein.