• anlumo@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    9
    ·
    edit-2
    1 year ago

    Kompliziertere Geschichte. Cyberpunk in der Urform basiert auf den Prognosen aus den 1970ern und 1980ern. Von dort kommt zB. die Idee, dass die Japanische Kultur die Welt uebernimmt, weil die waren damals im wirtschaftlichen Aufschwung. Auch der explosive Anstieg der Kriminialitaet hat sich so nicht bewahrheitet.

    Seitdem hat sich allerdings einiges getan. Japan ist unbedeutend geworden, stattdessen kommen China und Indien. Klimawandel war so gar kein Thema im Original, inzwischen ist es aber verdammt wichtig. Bei diesen neuen Entwicklungen gibt es gemischte Adaption in modernen Geschichten, und das ganze hat sich auch etwas aufgespalten, zB in Solar Punk und Climate fiction. Dann gibts noch die Puristen, die einfach diese Entwicklungen ignorieren und so weitermachen wie in den 80ern. Das geht allerdings an der urspruenglichen Intention des Genres vorbei, nachdem es immer als Warnung vor langfristigen Entwicklungen in der Technologie, Oekonomie und Soziologie gedacht war.

    Jetzt kann man natuerlich argumentieren, dass sich das Genre einfach weiterentwickelt hat, aber es trotzdem immer noch “Cyberpunk” genannt werden kann. Das entspricht halt nicht dem puristischen Ansatz, speziell nachdem vom Punk nichts mehr uebrig ist heutzutage.

    • CyberEgg@discuss.tchncs.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      1
      arrow-down
      5
      ·
      1 year ago

      Ich für meinen Teil halte ohnehin nicht viel von Purismus, da man sich damit sehr vielem verschließt und sich unnötig einschränkt.

      Davon abgesehen wüsste ich nicht, wieso vom Punkaspekt heutzutage nichts mehr übrig sein soll. Werke wie z.B. Upgrade, Black Mirror oder die Filme von Neill Blomkamp haben da recht eindeutige Aussagen.