Die Maus bringt Kindern informativ Fakten bei. Doch bei ihrem heutigen Aktionstag bietet sie Kindern an, einen Homöopathie-Hersteller zu besuchen. Homöopathie wirkt aber nicht über den Placebo-Effekt hinaus. Viele Maus-Fans waren entsetzt und enttäuscht. Leider reagierte sie auch sehr schwach darauf und degradierte Fakten lediglich zur Meinung.
Und Placebo ist schlecht weil… ?
Weil es gutgläubigen Menschen als Medizin verkauft wird, die dann an behandelbaren Krankheiten sterben. Placebo ist nicht schlecht, aber den hast du auch bei nem Tictac. Dafür müssen keine Gelder der Krankenkasse fließen.
Also du müsstest das TikTak schon noch in eine andere Verpackung tun und dem Patienten erzählen das in dem TikTak ein Medikament drin ist - sonst wird das nix mit dem Placebo Effekt.
Funfact: Placebos wirken teilweise sogar wenn man weiß das es ein Placebo ist.
Aber auch so können wir Ärzte gerne Zuckerkügelchen verschreiben lassen, die nicht als Globuli gelabelt wurden, wenn das laut Arzt die beste Behandlung ist. Müssten wir nur einen rechtlichen Rahmen für schaffen. Das Problem ist, dass sich Homöopathie in Konkurenz zur Medizin stellt und diese und andere evidenzbasierte Methoden gezielt angreift und diffamiert. Das ist widerum gefährlich.
Aber bestimmt nochmal deutlich schwächer oder? Ist das dann überhaupt noch ein echter Placebo Effekt?
Wenn der Preis dann bei dem von Haushaltszucker liegt gerne.
Das ist mir allerdings neu, kannst du mir Beispiele dafür zeigen?
Soweit ich weiß ist der Placebo Effekt teilweise missverstanden. Es mag sein dass der reine Glaube an die Wirkung einen Placebo Effekt auslöst, vor Allem ist aber auch ein gewisser Trainingseffekt signifikant.
Beispiel: Du musst regelmäßig Eine neongrün leuchtende Flüssigkeit einnehmen da du an chronischer Übelkeit leidest. Wenn du nun eines Tages kein Medikament Mehr da hast kannst du auch eine beliebige andere neongrüne Flüssigkeit einnehmen.
Es geht also weniger darum wie sehr du nun wirklich daran glaubst und mehr darum wie sehr du ähnliche Sinneswahrnehmungen auslöst. Trotzdem spielen (soweit ich weiß) beide Effekte eine gewisse Rolle. Ich Nehme an dass auch das bloße Tablettenschlucken schon einen Placebo Effekt auslöst. Auch die Tatsache dass dir ein Arzt gesagt hat dass das verschriebene Medikament dir helfen wird etc.
Sehr interressant! Das klingt für mich so als ob wir den Effekt noch gar nicht hinreichend verstehen um ihn zufriedenstellend zu erklären.
Könnte trotzdem klappen
Ich glaube zwar dem Artikel aber Sinn ergibt es für mich nicht so ganz. Da sollte unbedingt besser erforscht werden welcher (vermutlich psychosomatische) Mechanismus dahintersteckt.
Weil es Buchstäblich die Messlatte ist, gegen die wir die Wirksamkeit von Medikamenten messen. Wenn dein Medikament so gut ist wie ein Placebo, dann funktioniert es nicht.
https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/_old-files/downloads/Placebo_AK_neu.pdf
Jedes Medikament hat auch einen Placebo-Effekt. Mit diesen Studien kannst du nur den “Verumeffekt” beurteilen.
Genau. Also der Effekt der das Verum (also: Medizin mit Wirkstoff) über den Grundwert eines Placebos (kein Wirkstoff) hat.
Ja, der Placebo-Effekt hat selbst eine Wirklung, aber das ist eben genau das Minimum an Wirkung das Medizin übertreffen muss um sich so nennen zu dürfen.
Genau.
Und in dieser Stellungnahme wird ja recht ausführlich dargestellt in welchen ziemlich engen Grenzen Placebos eingesetzt werden sollten oder könnten. Wobei die Wirkung vielleicht durch die beschriebene Aufklärungspflicht sogar eingeschränkt ist (“Ich gebe ihnen mal eine Pille. Ist zwar nichts drin, aber die wird sicher helfen”). Ist beim Verum der Placeboeffekt also höher als beim Placebo?