Supermann ist schon ein wenig doof im Kopf. Abgesehen von dem Sachschaden, den er erzeugt, in dem er den Zug stoppt, anstatt das Kind aus dem Weg zu fliegen, hat der definitiv für schwere Verletzungen bei der Zugbesatzung gesorgt.
…vor allem sieht es für den Jungen schnell ziemlich düster aus, wenn es durch die Verformung zum Kesselzerknall kommt und 20 atü plötzlich eine wilde Mischung aus fliegenden schweren Metallteilen und über 100° heißem, sofort verdampfenden Wasser in einem Gebiet 50 Meter um die Lok verteilen.
Mein Bruder bedankt sich beim Plauderboter, weil er fürchtet, dass der sich das sonst merken könnte.
Menschen sind nicht sehr abstraktionsfähig.
Ich bedanke mich beim Plauderboter, weil sich das richtig anfühlt. Nur, weil wir jetzt mit Sprachmodellen sprechen, lasse ich mir nette Umgangsformen nicht abtrainieren.
Ich widerspreche. Deswegen, weil das keine Gesprächspartner sind, sondern eine Anhäufung statistischer Methoden, deren Ergebnis aufgrund ihrer Komplexität über etliche Inferenzen eine syntaktisch und semantisch halbwegs korrekte Antwort generiert.
Das ist durchaus beeindruckend, aber eine Reaktion wie Dankbarkeit ist bei mir einzig höher entwickelten Lebewesen vorbehalten. Ich finde es blöd, wenn wir unsere eigene Existenz so leicht dekonstruieren lassen als dass wir hier schon keine Unterschiede mehr machen können.
(Ich muss aber auch dazu sagen: ich arbeite beruflich mit diesen Modellen und bin daher massiv ent-hyped).
Die Ergebnisse sind wirklich beeindruckend und ich muss mir immer wieder die Erklärvideos von 3Blue1Brown angucken, um mich daran zu erinnern, dass das kein Hexenwerk ist.
So etwas wie ein Dankeschön gilt zwar in erster Linie dazu, der hilfespendenden Person auszudrücken, dass die Hilfe willkommen war, was bei einem LLM natürlich verschwendete Luft wäre. Aber es dient auch der dankenden Person selber anzuerkennen, dass Unterstützung benötigt wurde, Unterstützung gekommen ist, und es gut war, die Unterstützung anzunehmen. Da hilft das ‘Danke’ meiner Meinung nach auch einem selber, zur Reflexion.
Klar kann ich das ‘Danke für dieses Werkzeug’ auch einfach nur denken. Aber da die Entwickler das so Chatmäßig aufgebaut haben, schreibe ich es aus Gewohnheit da rein.
Dass wir von den Entwicklern manipuliert werden, diese LLMs zu vermenschlichen, ist mir auch bewusst. Heißt aber nicht, dass die Manipulation nicht funktioniert. Wie Werbung, die ich auch zum Kotzen finde. Trotzdem funktioniert sie bei mir.
Das ist nicht unbedingt Manipulation, ein LLM funktioniert so, dass es einen Parameter-Kontext mit einer Konversation befüllt als Ausgangspunkt für die Erzeugung weiterer Inferenzen nutzt. Das bedeutet, dass es einfach einen Konversationsteil auf statistischen Wahrscheinlichkeiten beruhend weiterschreibt. Das ist die ganze Magie dahinter.
Zum Thema bedanken: wenn es dir nützt, mach es gern. Ich sehe das als Werkzeug und ich bedanke mich auch nicht bei meiner Datenbank für jede Anfrage.
Das ist sicher der Unterschied zwischen dem Hobby- und dem Profianwender.
Interessanter Punkt, dass das nicht unbedigt Manipulation sein muss, sondern Teil der Funktionsweise.
Ja, das gehört eben dazu, wenn man sich sachlich mit der Materie auseinandersetzen will. Es ist tatsächlich elementar für die Funktion. Nicht elementar und in diesem Sinne völlig unnötig ist das Bedanken. Deswegen argumentiere ich ja so dagegen. Mach es, wenn es für dich ist, aber die Maschine weiß das nicht und interessiert das nicht.
Ich möcht einfach nicht, dass in zwei Jahren Anti-KI-Demos auf der Straße stattfinden, weil die Leute zu dumm und ignorant sind, überhaupt zu begreifen, worum es geht. (Nicht an dich gerichtet!)
Ich auch und schreibe Smileys. Dann schreibt er auch Smileys. Dann lächle ich.