Mit dem “Einzelfallticker” will die AfD das angeblich “wahre Ausmaß” der von Migranten begangenen Straftaten aufzeigen. Doch eine Stichprobe zeigt: Bei der Hälfte der Fälle gibt es keine Hinweise zur Herkunft des Tatverdächtigen.
Eine interaktive Deutschlandkarte der AfD soll eindrücklich die Gewaltdelikte durch Migranten in Deutschland visualisieren. “Dinkelsbühl: Aggressiver Messer-Mann leistet Widerstand gegen Polizeibeamte”, “Wuppertal: Raubüberfall auf Tankstelle mit Gaspistole”, “Mannheim: Wertgegenstände aus verschlossenem Spind in Schwimmbad entwendet” - lauten einige Überschriften von Fällen des “Einzelfalltickers”, den die Partei seit Ende Februar betreibt.
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lch sagte nicht, dass ich dich zwänge, es mir gleich zu tun. Leben, leben lassen und Leben lassen.
Bin mir nicht sicher, weshalb du hier so defensiv wirst. In keiner Weise hatte ich auch nur impliziert, dass du mich hier zu irgendetwas zwingen würdest.
Und ehrlich, das hat mit dem Thema des Artikels nichts zu tun.
Auch ein Nachteil davon, neue Sprache zu verwenden, die bisher nicht existiert.
Sprache soll Kommunikation ermöglichen. Die Intention von Phettberg ist super, aber wenn man jedes Mal erst erklären muss, warum man neu erfundene Sprache verwendet, dann landet man eben sehr schnell in einer Meta-Konversation über die erfundene Sprache.
Unabhängig von dieser bescheuerten Seite zeigen die Zahlen der PKS, dass der Anteil der von Ausländern verübten Straftaten in Deutschland um ein Vielfaches höher ist als der Anteil der in Deutschland lebenden Ausländer. Ca. 37% der Gewaltdelikte vs ca. 11% Ausländeranteil.
Das sind erst Mal die Fakten. Die Frage ist jetzt aber nicht, wie werden wir die bösen Ausländer los, sondern warum ist das so und vor allem “Was können wir dagegen tun, dass es überhaupt dazu kommt?”. Stichworte Prävention, Integration, Chancengleichheit, Bildung, soziale Brennpunkte entschärfen etc…
Auch wichtig: Ausländer ist nicht gleich Migrant. Es kann sich auch einfach um einen Turisten handeln. Daher ist der Anteil von Straftaten von Ausländern in relation zu Anteil von in Deutschland gemeldeten Ausländern nicht wirklich fair. Dafür müssten wir erstmal wissen wie viele verschiedene Ausländer sich wie viele Tage in Deutschland aufgehalten haben. Was wir einfach nicht wissen.
Ja die ganzen japanischen Touris die am Bahnhof mit dem Messer Leute überfallen, wer kennt es nicht…
Spaß beiseite, aber ich glaube die Zahl kannst du vernachlässigen
Finde ich nicht. Es kann genau so gut jemand über die Grenzen kommen um Geldautomaten zu sprengen, Fahräder zu klauen oder andere Dinge zu tun.
Ist dann halt trotzdem kein Migrant.
Valider Punkt, hast Recht. “Touristen” hat halt erst Mal andere Assoziationen ausgelöst, aber Grenzkriminalität gerade von Banden u.a. aus Frankreich und Niederlande ist nicht zu unterschätzen.
Also soweit ich das im Einzelfallticker selbst sehe, ist da nicht explizit die Rede davon, dass hier nur Ausländer, Migranten oder Asylbewerber und deren Delikte erfasst werden sollen. Es werden die Berichte gesammelt, in denen die Täter nicht ausdrücklich als Deutsche beschrieben werden. Im Umkehrschluss ist das natürlich das Indiz auf die ausländische Täterherkunft. Da müssen wir uns wohl nichts vormachen. Das Problem der überproportionalen Gewalt durch Migranten ist real und nicht einfach nur ein Hirngespinst der AfD.
Das Problem der überproportionalen Gewalt durch
Migrantenarme, bildungsferne und ausgegrenzte Menschen ist realFTFY
Kausalität oder Korrelation? - Die Antwort darauf zeigt dann die Stellschrauben auf, an denen man drehen kann.
Sicherlich kann man seine Augen verschließen und einfach weiterhin irgendwie sozialpädagogisch herumwurschteln, wie man das halt so in den letzten Jahrzehnten so machte.
Wenn du mit dem „Herumwurschteln“ fehlende Sprachkurse, verständnislose Ausländerämter, Verbot von Erwerbsarbeit und eingeschränkte Wohnfreizügigkeit meinst, dann bitte nicht.
Diese Angebote gibt es, aber man muss sie annehmen, dem nachgehen, sich ein wenig kümmern. Kein Land der Welt stellt seinen Einwanderern so eine Infrastruktur an kostenfreien Angeboten zur Integration zur Verfügung.
Mal ein paar Kritikpunkte:
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“Einzelfall” ist AfD-Schwurbeldeutsch für “Kriminelly mit Migrationshintergrund”. Da braucht man nicht groß drumherumdefinieren zu wollen. Ist so. (Auf linker Seite wird darunter meist Gewalt durch/Rassismus bei Sicherheitsbehörden verstanden. Aber die AfD ist nicht links.)
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Ich würde gern die Statistik sehen, wie oft die Herkunft eines Tätys nicht erwähnt wird, weil sie maximal biodeutsch ist (= “irrelevant”, weil zur Mehrheitsgesellschaft gehörig) und wie oft, weil das Täty Migrationshintergrund hatte (= zur Vermeidung von Stigmatisierung).
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Trotzdem ist wohl wahr, dass Täty mit Migrationshintergrund überrepräsentiert sind. Und dafür gibt es verschiedene Gründe, zu denen eben primär Faktoren gehören wie soziale Schicht, Umfeld, Traumata, Rassismus und Strafarten, die rein rechtlich nur Ausländer begehen können. Und da sollte man lieber probieren, an den Gründen anzusetzen, als alles am Migrationshintergrund festzumachen und den Leuten jegliche Menschlichkeit oder Individualität abzusprechen… ich will @sirnaks Pfosten nicht komplett wiederholen.
Täty? Bitte?
“Tater*in”, aber entgendert.
Das Ansinnen von Phettberg zu entgendern anstatt zu gendern ist super, aber es liest sich wirklich Scheisse.
Warum nicht einfach existierende, neutrale, inherent genderneutrale Begriffe wie “Kriminelle” oder “Tatverdächtige” benutzen
Ich hätte das Entgendern hier wohl sein lassen sollen, der Fokus scheint auf dem falschen Thema gelandet zu sein. Ich probiere das ja nur aus … Aber eigentlich glaube ich, man kann sich besser dran gewöhnen als ans Gendern mit *innen.
Ich denke, “Kriminelle” und “Tatverdächtige” wären trotzdem “Kriminellys” und “Tatverdächtigys”: Die männlichen und weiblichen Versionen dieser Wörter sehen zwar zufällig gleich aus, aber in der Einzahl merkt man ja am Artikel, dass sie trotzdem ein Geschlecht haben.
lch denke, “Kriminelle” und “Tatverdächtige” wären trotzdem “Kriminellys” und “Tatverdächtigys”: Die männlichen und weiblichen Versionen dieser Wörter sehen zwar zufällig gleich aus, aber in der Einzahl merkt man ja am Artikel, dass sie trotzdem ein Geschlecht haben.
Dann kann man in der Einzahl halt andere Möglichkeiten finden: “tatverdächtige Person” oder “kriminelle Person”, zum Beispiel.
Es gibt so unglaublich viele Möglichkeiten, in der deutschen Sprache zu entgendern, ohne dass das den Lesefluss zerstört oder die Aussprache verkompliziert oder grammatikalisch fehlerhaft wird.
Ich bin da einfach für ein konsequentes Entgendern mit den bestehenden Mitteln der Sprache.
Ich verstehe zwar, warum einige Leute lieber Gendersternchen oder Phettberg oder andere, mehr institutionalisierte.Ansätze bevorzugen. Ich bin aber der Meinung, dass keiner dieser Ansätze die Mehrheit der Bevölkerung mitnimmt. Und dann landet man nur in akademischen Diskussionen oder reaktionären Debatten, und das bringt einfach niemandem was.
Ich bin aber der Meinung, dass keiner dieser Ansätze die Mehrheit der Bevölkerung mitnimmt.
Ich probiere in einem privaten, pseudonymen Onlinekonto eine leichte Abwandlung meiner Sprache aus. Ich habe aktuell keine Intention, die Bevölkerung mitzunehmen™. Ich sagte, ich sähe Vorteile beim Entgendern (nämlich, dass es Repräsention schafft, ohne, dass die Wörter länger werden, ohne umständliche Umschreibungen/Formulierungsänderungen und ohne Binneninterpunktion). Ich sagte nicht, dass ich dich zwänge, es mir gleich zu tun. Leben, leben lassen und Leben lassen.
Und ehrlich, das hat mit dem Thema des Artikels nichts zu tun.
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Ohne das die Tagesschau es erwähnt hätte, wüsste ich gar nicht das diese Seite überhaupt existiert. Interessehalber habe ich mich mal durchgeklickt und die Masse an gemeldeten Straftaten ist schon sehr erschreckend. Quellen sind hauptsächlich über das Presseportal von Polizeipräsidien.
Was sind erschreckend viele Straftaten?
In Deutschland leben 84 Mio. Menschen. Damit statistisch, wenn wir mal covarianzen ignorieren, jeder im Schnitt einmal im Leben von einer Straftat wie Diebstahl, Körperverletzung o.ä. betroffen ist, müssten jedes Jahr eine Million solcher Straftaten bzw. 2700 am Tag passieren.
Klar, wenn man die alle auf eine Karte packt wirkt das nach sehr viel. Aber realistischerweise leben in Deutschland sehr viele Menschen, die nie Opfer einer Straftat geworden sind oder sein werden.
Hier zeigt sich auch eine große Verzerrung durch so ein Portal. Selbst wenn jeden Tag 27 Fälle in den nach der “Logik” der AfD Migranten tatverdächtig sind, veröffentlicht werden, müsstest du 840 Jahre alt werden, um im Erwartungswert einmal im Leben von einem “Migranten” beklaut zu werden. Auch würden dann diese Fälle zeigen, dass “Migranten” weniger straffällig werden als Deutsche.